Das Einmaleins der Gräser
Allergien
Verhalten
Klima
Zu Beginn des Frühlings, wenn die Pollenbelastung steigt, halten viele Allergiker Blumen, Beikraut und Bäume für die Hauptverursacher ihrer Probleme. Sie sind sich durchaus bewusst, dass die Pflanzenwelt mit der pulvrigen Substanz, die Gartenmöbel, Grills und Fenster überzieht, passende weibliche Fortpflanzungsstrukturen auf den Zielgewächsen im Garten bestäuben will. Was viele nicht wissen: Ein großer Teil der Pollen, die in der Luft schweben, stammt ebenso von heimischen Gräsern wie von verschiedenen anderen Pflanzen in ihrem Garten.
Allergien
Gräser sind einer der größten Verursacher saisonaler Allergien überhaupt.
Weltweit gibt es über 12.000 verschiedene Gräser! Es existieren zwar viele verschiedene Gräserarten, aber nicht alle rufen allergische Reaktionen hervor: In den USA sind nördliche Gräser wie Wiesenrispe, Aleppo-Mohrenhirse, Lolch und Wiesenschwingel sowie südliche Gräser wie Bermudagras und Bahiagras die häufigsten Verursacher von Allergien, während in Europa Weidelgras sowie Wiesen-Knäuelgras und Wiesen-Lieschgras zu den häufigsten allergenen Gräserpollen gehören. Die meisten Menschen, die allergisch auf Gras reagieren, sind gegen Gräserpollen allergisch. Gräser wachsen vor allem zu Frühjahrsbeginn. Im späten Frühjahr und im Frühsommer geben sie Pollen in die Luft ab. Gräserpollen sind leicht, der Wind kann sie kilometerweit tragen. In Europa beginnt die Gräserpollensaison Mitte bis Ende März und endet in der Regel Mitte Herbst. In einigen südeuropäischen Ländern fliegen jedoch bereits ab Februar Gräserpollen, was bis in die späten Herbstmonate gehen kann. Dieser lange Expositionszeitraum lassen darauf schließen, dass Gräser-, Beikraut- und Baumpollen bei vielen Betroffenen zu chronischen Allergien führen können.
Verhalten
Allergiker nehmen Pollen auf verschiedene Weise auf, z. B. durch Verschlucken, Einatmen und Hautkontakt; und diese Pollen werden dann vom Immunsystem der betroffenen Person sofort als fremd erkannt. Eine sensibilisierte Person produziert Antikörper (IgE) gegen die Proteine der Pollen, was zu Nebenhöhlenverstopfung, laufender Nase, sinubronchialem Syndrom, Niesen, Husten und juckenden oder tränenden Augen führen kann. Da Gräser so weit verbreitet sind, ist eine vollständige Vermeidung sehr schwierig. Was Hausärzte sehr häufig empfehlen: Kontakt mit Gräserpollen begrenzen, um die Symptome zu lindern. Folgende einfache Maßnahmen bieten sich u. a. an:
Pollenflug überwachen: Viele Hausärzte ermutigen ihre Patienten, den Pollenflug zu überwachen, damit sie wissen, welche Pollen besonders stark vertreten sind, wenn sie sich im Freien aufhalten. Dies kann ihnen helfen, sich entsprechend zu kleiden und zu planen. Während der Hauptpollenflugzeit oder an windigen Tagen sollten sich betroffene Personen möglichst wenig im Freien aufhalten.
Kleidung wählen, die den Hautkontakt mit Pollen minimiert: Personen, die sich draußen aufhalten, sollten lange Hosen tragen, um die Menge an Pollen, die mit der Haut in Berührung kommt, zu reduzieren. Sonnenbrille und Hut zu tragen, schützt die Augen und das Haar vor Pollen.
Rasen mähen: Beim Rasenmähen wird eine Schutzmaske empfohlen, um die Belastung durch Allergene zu verringern. Masken helfen dabei, Schwebeteilchen aus der Luft zu filtern und so die Menge an Pollen zu reduzieren, während andere Gartenarbeiten erledigt werden.
Kleidung nach einem Aufenthalt im Freien wechseln: Frische Kleidung nach dem Aufenthalt im Freien trägt dazu bei, dass weniger Pollen in den Wohnbereich gelangen. Die Schuhe sollten vor der Tür stehen gelassen werden, um zu vermeiden, dass sich Pollen im gesamten Wohnraum verteilen. Die Betroffenen sollten zudem duschen, um Pollen von Haaren und Haut zu entfernen, und Haustiere abwischen, nachdem sie draußen waren.
Türen und Fenster geschlossen halten: Fenster sollten geschlossen und hocheffiziente oder hochwirksame Schwebstofffilter (HEPA-Filter) in Heizungs-, Lüftungs- oder Klimaanlage verwendet werden, um die Luft zu filtern und Pollen im Haus zu reduzieren.
Außerdem: auf Symptome achten, insbesondere nach dem Verzehr von frischem Obst und Gemüse. Wenn Sie auf Gräserpollen allergisch sind, können Sie Allergiesymptome entwickeln, wenn Sie bestimmte Obst- und Gemüsesorten essen, die botanisch mit Gräsern verwandt sind. Dies wird als orales Allergiesyndrom bezeichnet. Zu den mit Gräsern verwandten Früchten und Gemüsesorten gehören
Pfirsiche
Wassermelone
Orangen
Tomaten
Weiße Kartoffeln
In unserem Blog finden Sie weitere Informationen zum oralen Allergiesyndrom.
Wenn eine Vermeidung nicht möglich ist, vor allem zum Höhepunkt der Pollensaison, empfehlen Ärzte in der Regel rezeptfreie oder verschreibungspflichtige Medikamente, um die Allergiesymptome zu lindern. Wenn die Allergie nicht mit Medikamenten unter Kontrolle gebracht werden kann, können zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, z. B. eine Immuntherapie. Die Immuntherapie ist eine Behandlung, bei der eine Immunreaktion ausgelöst wird, um eine Toleranz gegenüber Gräserpollen zu erzeugen. Häufig erfolgt die Immuntherapie durch subkutane Injektionen. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit der Einnahme sublingualer Tabletten. Es dauert oft Monate, bis die Patienten ein bestimmtes Allergen tolerieren, und dies geschieht in der Regel durch eine wiederholte Immuntherapie.
Klima
Leider werden saisonale Allergien gegen Gräser, Bäume und Beikraut in den kommenden Jahren wohl zunehmen. Der Klimawandel wird mit einer erhöhten Pollenkonzentration infolge der Erwärmung in Verbindung gebracht: Eine Studie, die 2021 in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht wurde, hat festgestellt, dass die Gesamtpollenkonzentration in Nordamerika in den letzten drei Jahrzehnten um 21 % gestiegen ist. Darüber hinaus deuten statistische Modelle, Umgebungsmodelle und der Klimawandel darauf hin, dass die Intensität der Gräserpollensaison in Nordwesteuropa im kommenden Jahrzehnt um bis zu 60 % zunehmen könnte. Wenn sich diese Vorhersagemodelle bewahrheiten, müssen sich das Gesundheitswesen und Heuschnupfenpatienten auf verstärkte saisonale Allergiereaktionen einstellen.
Da die Pollenbelastung in den kommenden Monaten zunimmt, ist es wichtig, dass Sie die richtigen Informationen haben, um Ihre Allergiesymptome zu erkennen und zu behandeln. Mit einem einfachen Bluttest kann die Sensibilität von Patienten gegenüber vielen verschiedenen Allergenen, einschließlich Tier-, Lebensmittel-, Umwelt- und Inhalationsallergenen, bestimmt werden. So können sensibilisierte Personen die richtigen Maßnahmen ergreifen, um ihre Beschwerden zu lindern, wenn der Gräserpollenflug in den Frühlings- und Sommermonaten seinen Höhepunkt erreicht.
Wenn Sie oder Angehörige unter allergischen Reaktionen leiden, wenn Sie draußen in der freien Natur sind, wenden Sie sich an Ihren Allergologen, um zu erfahren, ob ein Test sinnvoll ist. Damit Sie die für Ihren Fall am besten geeignete Behandlung erhalten und Sie die tatsächlichen Auslöser Ihrer Allergien kennen.
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Verfügbare Tests beim NOVEOS-System:
NOVEOS-Inhalationsscreen
SX01 Molekulare Bestandteile von Hausstaubmilben, Katze, Hund, Birke, Gras, Beikraut
Gesamtallergen-Extraktmischungen:
GX01 Grasmischung 1 (Knäuelgras, Wiesenschwingel, Lolch, Lieschgras, Meadow Grass, Wiesenrispe)
GX03 Grasmischung 3 (Gewöhnliches Ruchgras, Lolch, Lieschgras, Roggen, Wolliges Honiggras)
Allergenkomponente:
G205 rPhl p 1, Lieschgras
G206 rPhl p 2, Lieschgras
G209 rPhl p 6, Lieschgras
G210 rPhl p 7, Lieschgras
G211 rPhl p 11, Lieschgras
G212 rPhl p 12, LieschgrasLieschgras
G215 rPhl p 5b, Timothy
Einzelne Gräser
G001 Gewöhnliches Ruchgras
G002 Bermudagras
G004 Wiesenschwingel
G004 Wiesenschwingel
G005 Lolch
G006 Lieschgras
G007 Schilfrohr
G008 Wiesengras, Wiesen-Rispengras
G009 Weißes Straußgras, Bentgras
G010 Wilde Mohrenhirse
G012 Roggen
G013 Wolliges Honiggras
G015 Weizen
G017 Bahiagras
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