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Das Weihnachtsbaum-Syndrom

Aktualisiert: 16. Dez. 2022

Der Winter ist die Jahreszeit, in der Erkältungen, Grippe und Asthmaanfälle vermehrt auftreten. Die genauen Gründe für diesen Anstieg sind nicht bekannt. Als Ursache wird vermutet, dass die Menschen dann einfach mehr Zeit in geschlossenen Räumen verbringen. Dadurch sind sie leider den im Wohnraum vorhandenen Viren, Bakterien, Hausstaubmilben und Allergenen ausgesetzt. Es wird allgemein angenommen, dass eine Allergie, die über mehrere Jahreszeiten hinweg auftritt, auf das Vorhandensein von Hausstaub, Hausstaubmilben, Schimmelpilzsporen oder anderen Pilzen in der Wohnung zurückzuführen ist.

Diese Allergene sind in unserer Umwelt allgegenwärtig. Schätzungen zufolge gibt es mehr als 1 Mio. Pilzarten auf unserem Planeten. Davon gibt es mehr als 100 Familien, die eine Schimmelpilzallergie auslösen können. Unter den richtigen Wachstumsbedingungen in der häuslichen Umgebung werden Schimmelsporen gefährlich. Nämlich dann, wenn sie auf Oberflächen und in der Luft ein kritisches Niveau erreichen. Unser Wissen über kritische Sporenmengen ist alles andere als umfassend. Studien legen aber nahe, dass eine allergische Reaktion bereits bei Kontakt mit Sporen im Spurenbereich auftreten kann. In den Wintermonaten und je nach Schimmelpilzart können im Wohnraum jedoch 100 bis 3.000 Sporen pro Kubikmeter vorhanden sein.


Wie in einer Vielzahl von Nachrichten und Artikeln aus den letzten Jahrzehnten nachzulesen war, sind Weihnachtsbäume ideal für Schimmel, Staub und Hausstaubmilben, die die Gesundheit und die Atemwege empfindlicher Personen schädigen können. Man geht davon aus, dass dies ein Problem für die etwa 13 % der Bevölkerung ist, die von einer Schimmelpilzallergie betroffen sind.

Der Begriff „Weihnachtsbaum-Syndrom“ wurde Anfang der 1970er Jahre geprägt, als Forscher feststellten, dass sich bei etwa 7 % der Allergiker die Symptome verschlimmerten, wenn sie einen Weihnachtsbaum aufgestellt hatten. Spätere Untersuchungen ergaben, dass sich die Menge der Schimmelpilzsporen innerhalb eines Zeitraums von 14 Tagen um die Feiertage mehr als verfünffacht hatte und mehr als 5.000 Sporen pro Kubikmeter festgestellt wurden. Im Jahr 2011 wurde eine umfangreichere Studie veröffentlicht, wonach das Schnittgut von 28 Weihnachtsbäumen 53 Schimmelpilzarten aufwies, von denen 70 % potenziell schädlich waren.

Bei einigen Menschen mit Allergien und/oder Asthma traten kurze Zeit nach dem Aufstellen von Weihnachtsbäumen Niesen, Keuchen oder vorübergehende Hautausschläge auf. Es wurde festgestellt, dass die Bäume eine Vielzahl von Schimmelpilzen beherbergen, darunter die allergensten Schimmelpilze (Alternaria, Cladosporium, Penicillium und Aspergillus) sowie Pollen von Traubenkraut, Gräsern und anderen Bäumen.


Andere Symptome werden auch mit dem Kontakt mit verschiedenen Arten von Weihnachtsbäumen in Verbindung gebracht. Bei einer Untergruppe der Population können sensibilisierte Personen auf einen Bestandteil des Weihnachtsbaumsafts reagieren und Hautausschläge entwickeln. Der reizende Stoff im Pflanzensaft wird Kolophonium oder Geigenharz genannt und führt nach ein oder zwei Tagen zu einem Ausschlag, wie man ihn von giftigem Efeu kennt. Darüber hinaus kann bei anderen sensibilisierten Personen eine Kontaktdermatitis auftreten, wenn sie mit Kiefernnadeln in Kontakt kommen, die in die Haut stechen.


Wie Sie Weihnachtsbaumallergien vermeiden können:


Schimmel und Staub auf echten Bäumen reduzieren

Waschen Sie echte Kiefern oder Tannen mit Wasser ab. Dadurch werden nicht nur Schimmel, Schmutz, abgestorbene Nadeln und anderes vorhandenes Beimaterial entfernt, sondern auch die Lebensdauer des Weihnachtsbaums verlängert. Um das Wachstum von Schimmelpilzen zu hemmen, kann der Baum mit einem im Handel erhältlichen organischen kupferhaltigen oder bakteriellen Fungizid besprüht werden, bevor er in den Wohnraum gebracht wird.

Schimmel und Staub auf künstlichen Bäumen reduzieren

Auch auf künstlichen Bäumen können sich Schimmel, Staub und Milben ansiedeln. Bei künstlichen Bäumen sollten Sie sowohl den Baum als auch den Schmuck abstauben und den Ständer abwaschen. Staub lässt sich ggf. auch mit einem Staubsauger oder Laubbläser entfernen.

Beim Schmücken die Haut abdecken

Sensibilisierte Personen sollten lange Ärmel und Handschuhe tragen, um Nadelstiche und Kontakt mit dem Pflanzensaft zu vermeiden. Idealerweise wechseln sensibilisierte Personen nach dem Schmücken des Baums die Kleidung.

Bessere Aufbewahrung

In Kartons und offenen Tüten, in denen etwa Lichterketten aufbewahrt werden, kann sich Staub ansammeln. Verwenden Sie stattdessen Aufbewahrungsbehälter, um Hausstaubmilben fernzuhalten. Lagern Sie künstliche Bäume in einem temperaturgeregelten Bereich, wenn sie nicht verwendet werden, um eine mögliche Feuchtigkeitsbildung zu vermeiden


Wenn Sie oder Angehörige während der Weihnachtszeit unter allergischen Reaktionen leiden, wenden Sie sich an Ihren Allergologen, um zu erfahren, ob ein Test sinnvoll ist. Damit Sie die für Ihren Fall am besten geeignete Behandlung erhalten und Sie die tatsächlichen Auslöser Ihrer Allergien kennen.



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